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AVIVA-BERLIN.de im Mai 2024 - Beitrag vom 23.12.2009


Sylvia Plachy erhält Dr. Erich-Salomon-Preis 2009 der Deutschen Gesellschaft für Photographie e.V.
AVIVA-Redaktion

Die US-amerikanische Photographin wird am 6. Februar 2010 im Willy-Brandt-Haus in Berlin mit dem Preis der DGPh ausgezeichnet. Unter dem Titel "Waiting" wird zeitgleich eine Ausstellung mit ...




... Arbeiten aus dem Gesamtwerk der Fotografin eröffnet, die dort bis zum 28. März 2009 gezeigt wird.

Der seit 1971 für die "vorbildliche Anwendung der Photographie in der Publizistik" vergebene Preis erinnert an Dr. Erich Salomon, den herausragenden Fotografen der Weimarer Republik, dem der moderne Bildjournalismus starke Anregungen verdankt. Der Preis besteht aus einer Urkunde sowie einer Leica M-Kamera mit Namensgravur und wird - als neben dem Kulturpreis höchste Auszeichnung der DGPh - jährlich verliehen.

Die von der DGPh geehrte, 1943 als Kind jüdischer Eltern in Budapest geborene Sylvia Plachy ist eine der renommiertesten FotografInnen weltweit. 1974 erhielt die Künstlerin ihre erste Anstellung als Bildredakteurin und Fotografin beim "New York Magazine", wechselte jedoch noch im selben Jahr zu der New Yorker Wochenzeitung "Village Voice". Seitdem sind mehr als 30 Jahre vergangen, und Sylvia Plachy hat inzwischen auch für zahlreiche andere Magazine wie "Newsweek", "GEO", "Vogue" und "Time Magazine" gearbeitet. Für die Organisation "Women for Women International" fotografierte sie in Ruanda und Sarajewo Frauen, welche die dortigen Kriege überlebt hatten.

Sylvia Plachys Arbeiten wurden bereits in Museen wie dem "George Eastman House", dem "The San Francisco Museum of Modern Art" und dem "Museum of Modern Art" in New York (MoMA), ausgestellt.

Die Bilder der Fotografin stehen in der Tradition der modernen amerikanischen Dokumentarfotografie, so wie sie von dem schweizerisch-amerikanischen Fotografen, Regisseur und Kameramann Robert Frank definiert wurde. Sylvia Plachy ist eine Entdeckerin, die für all das offen ist, was ihr am Wegesrand auffällt. Menschen, Räume, Dinge, alles kann bei ihr zum Bild werden.

© Sylvia Plachy


Auch die Auseinandersetzung mit ihrer verlorenen Heimat und dem damit verbunden Gefühl des Verlorenseins in der Welt ist spürbar. Kameras und Aufnahmeformat setzt sie dabei ein, wie es ihr gerade passt - und es passt immer, egal ob chinesische Spielzeugkamera oder Leica, Panorama, Schwarz-Weiß oder Farbe. Die Künstlerin verbindet die unterschiedlichsten Techniken souverän zu einem organischen Ganzen.

Ihre besondere Sensibilität und die Kunst, mit einem geschaffenen Bild eine Geschichte zu erzählen, beweist sie besonders mit ihrer Arbeit als Fotografin für die "Village Voice". Elf Jahre lang präsentierte sie dort wöchentlich ihre Kolumne ohne Worte, bestehend bloß aus einem Einzelfoto, das eine New Yorker Geschichte erzählte. Aus diesen Bildern subsumierte sie 1990 unter dem Titel "unguided tour" ihr erstes Buch, das inzwischen als gefragter Klassiker gilt und von dem New Yorker "International Center of Photography" zur besten Publikation des Jahres gewählt wurde.

Zu den vielen Auszeichnungen Plachys zählen auch der "Page One Award" der Columbia School of Journalism und der "Lucie Award", der für herausragende Leistungen von Frauen in der Fotografie vergeben wird.


Sylvia Plachy im Netz: www.sylviaplachy.com

Weitere Infos zu dem Dr.-Erich-Salomon-Preis finden Sie unter: www.dgph.de

Weitere Arbeiten von Sylvia Plachy finden Sie unter: www.dgph.de/presse



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Beitrag vom 23.12.2009

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